Hubertusbad Lichtenberg
Das Stadtbad Lichtenberg, auch bekannt als Hubertusbad, ist ein bedeutendes architektonisches Zeugnis des frühen 20. Jahrhunderts in Berlin. Errichtet zwischen 1925 und 1928 nach den Plänen der Architekten Rudolf Gleye und Otto Weis, repräsentiert das Gebäude den expressionistischen Stil und ist eines der wenigen erhaltenen Volksbäder aus dieser Zeit. Nach der Einstellung des Badebetriebs im Jahr 1991 stand das Gebäude lange leer, bevor umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen begannen, um das Baudenkmal zu erhalten und einer neuen Nutzung zuzuführen.
Das Hubertusbad wurde als Volksbad errichtet, um der breiten Bevölkerung Zugang zu sanitären Einrichtungen und gesundheitsfördernden Freizeitaktivitäten zu bieten. Der expressionistische Baustil, der das Stadtbad prägt, zeichnet sich durch seine markante Formensprache und den Einsatz dekorativer Elemente aus. Das Stadtbad Lichtenberg ist eines der wenigen Bäder dieser Art, das in Berlin nahezu vollständig erhalten geblieben ist und damit ein wertvolles Zeugnis der Architekturgeschichte der 1920er Jahre darstellt. Nach der Schließung des Badebetriebs im Jahr 1991 verfiel das Gebäude zunehmend, und es bestand dringender Handlungsbedarf, um die Bausubstanz zu sichern und das Baudenkmal zu erhalten. Die Sanierung verfolgte mehrere zentrale Ziele: die Schadstoffbeseitigung, die Umsetzung von Brandschutzmaßnahmen, die Schaffung von Barrierefreiheit und die Wiederherstellung der öffentlichen Präsenz des Gebäudes durch flexible Nutzungsmöglichkeiten. Notsicherungsmaßnahmen: Angesichts des fortschreitenden Verfalls wurden zunächst dringend erforderliche Notsicherungsmaßnahmen durchgeführt, um das Gebäude vor weiteren Schäden zu bewahren. Dies umfasste die Stabilisierung gefährdeter Bauteile und den Schutz der historischen Substanz. Schadstoffsanierung: Als vorbereitende Maßnahme wurden Schadstoffe, die in den Holzeinbauten, Anstrichen und Liegestäuben vorhanden waren, entfernt oder gekapselt. Diese Arbeiten waren notwendig, um das Gebäude für eine zukünftige Nutzung sicher und zugänglich zu machen.
Brandschutzmaßnahmen: Um den aktuellen Sicherheitsstandards zu entsprechen, wurden umfassende Brandschutzmaßnahmen umgesetzt. Diese umfassten die Abschottung von Wand- und Deckenöffnungen, den Einbau von Feuerschutztüren und die Installation von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) in die nachgebauten Kastenfenster. Alle Maßnahmen wurden unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes durchgeführt, um die historische Substanz so weit wie möglich zu erhalten. Ein zentraler Aspekt der Sanierung war die Schaffung flexibler Nutzungsmöglichkeiten für das Stadtbad. Im ehemaligen Becken der Frauenschwimmhalle wurde ein Podest mit Fußbodenheizung, Bodentanks und Parkettbelag eingebaut, das als Veranstaltungsfläche dient. Eine umlaufende Fuge aus begehbaren Glaselementen ermöglicht es, das ursprüngliche Becken weiterhin sichtbar zu machen und die historische Struktur des Raumes zu bewahren. Im Zuge der Sanierungsarbeiten wurde auch die Barrierefreiheit des Gebäudes verbessert, um den Zugang für alle Besucher zu gewährleisten. Zudem wurden die Anforderungen des Naturschutzes berücksichtigt, um das Gebäude nachhaltig und umweltgerecht zu sanieren. Alle Maßnahmen wurden in enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde geplant und umgesetzt. Diese Zusammenarbeit war entscheidend, um den größtmöglichen Erhalt der historischen Substanz zu gewährleisten und das Gebäude denkmalgerecht zu restaurieren.
Das Stadtbad Lichtenberg ist ein bedeutendes Beispiel expressionistischer Architektur und ein wichtiger Bestandteil des Berliner Kulturerbes. Durch die sorgfältige Sanierung und flexible Umgestaltung konnte das Gebäude für zukünftige Generationen bewahrt und einer neuen Nutzung zugeführt werden. Die Arbeiten am Hubertusbad zeigen, wie denkmalgeschützte Bauten durch innovative und sensible Sanierungsmaßnahmen erhalten und gleichzeitig modern genutzt werden können.
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