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Der Großsegler "Kapitan Borchardt" unter Motor auf dem Stettiner Haff

So wie immer aber anders

Auf dem Wasser scheint die Corona-Pandemie ganz weit weg. Wir schippern mit unserer kleinen Welt namens Rith über die Wasserstraßen, an denen mittlerweile jeder Baum ein alter Bekannter zu sein scheint. Alles fühlt sich an wie immer und dann doch nicht. Die Spree in Berlin – leer. Es ist nicht weniger, es ist kein Ausflugsverkehr. So haben wir diese Strecke noch nicht erlebt. Keine Kreuzfahrtschiffe auf den Kanälen, kaum Binnenschiffe und, anders als erwartet, auch nicht viele Sportboote. Alles ist ruhiger, gelassener. Das Schiffshebewerk hebt bzw. „senkt“ heute nicht mehr – dann schlafen wir eben hier. In Stettin, wo wir an der Kaikante in der Innenstadt den Mast stellen, ein Gespräch mit Passanten: „Wie ist das mit Corona bei euch? Abstand und Masken. Bei uns auch. Stimmt es, dass ihr jetzt 200 Euro zahlen müsst, wenn ihr in den Öffentlichen Verkehrsmitteln keine Maske tragt? Oh, wirklich?“ In Swinemünde ist der Hafen halbleer. Habe ich überhaupt eine Fähre nach Schweden ablegen sehen? Ich glaube nicht. Anders als sonst im Mai, legen wir eine Ankernacht in der Dänischen Wieck …

Rolling home

Es ist Montagabend in Kristianopel, am südlichen Ende des Kalmarsunds. Die letzte Woche dieser so wunderbar langen Segelreise ist angebrochen. Im Hafen liegen Yachten aus allen möglichen Ländern dicht bei dicht. Alle müssen oder wollen nach Hause und warten auf günstigen Wind. Zur Zeit weht es noch heftig aus Süd, also direkt von vorn. In die Richtung zu segeln, aus der der Wind kommt, ist bei moderatem Wind langwierig und mühsam und bei viel Wind unmöglich. Bis morgen soll der Wind auf West drehen, später aber wieder von Süden kommen. Das passt gut zu unserm Plan, noch ein oder zwei Tage in den Schären der Hanö-Bucht zu verbringen, bevor wir über Bornholm und Rügen zurück nach Greifswald segeln.  Dienstag früh um 6 Uhr. Der Hafen summt vor Geschäftigkeit. Der Wind kommt aus West, noch für ein paar Stunden, das muss ausgenutzt werden. Auch wir sind auf den Beinen. Noch einmal die aktuellen Prognosen der Wetterkanäle – Schwedisches Meteorologisches Institut, Norwegisches Meteorologisches Institut, Dänisches Meteorologisches Institut, windfinder, windy.com und wetteronline – im Internet durchsehen. Ups, das …