Monate: August 2016

Blick vom Heck von Rith aus auf den Hafen Ustka

Südwind

Südwind! Seit wir vor zweieinhalb Wochen in Greifswald aufgebrochen sind, rede ich von Südwind. Südwind, der uns, wie im letzten Jahr, lässig die polnische Küste entlang segeln lässt. Südwind, der, weil er von Land kommt, keine große Welle entstehen lässt. So ein Südwind ist jetzt angesagt und es könnte alles so schön sein, wenn nicht die polnische Marine ausgerechnet diese Woche zu einer Übungswoche bestimmt und die beiden Militärgebiete, die direkt hinter Ustka beginnen und sich ca. 25 Seemeilen weit nach Westen erstrecken, für Fischerei und gewöhnliche Seefahrt geschlossen hätte.

Rith im Yachthafen in Danzig

Auch dies war sicher nicht der letzte Besuch in dieser schönen Stadt

Die Fahrt nach Danzig ist länger als angenommen, wird aber zu einem der schönsten Segeltage dieser Reise. Genuawind, es läuft. Als wir anlegen, kommt Annette gerade mit ihrer Familie den Kai entlang. Sie sind auf dem Weg ins Ferienhaus nach Masuren. Die Zeit reicht aber nur für einen kurzen Plausch, dann müssen sie weiter.

Mondaufgang über der Danziger Bucht

Baltijsk – Hel – ein Tuckertag

Um uns herum die reinste Puppenkistensee. Kein Wind. In der Ferne eine russisches Patrouillenboot, das träge seine Kreise zieht. Unser erstes Ziel auf der Rückreise ist Danzig. Danzig war unser Ziel muss korrekter Weise gesagt werden. Die Windverhältnisse sehen nicht so aus, dass wir heute zügig voran kommen. Der praktisch nicht vorhandene Wind kommt auch noch direkt von vorn.

Königsgrad oder Kantberg ?*

In der „Fishboat-Marina“ im Kaliningrader Hafen werden wir von Valerie, einem sehr freundlichen Wachmann empfangen. Er weiß, dass wir kommen und er spricht ein bisschen Englisch, sodass wir uns verständigen können. Nachdem er uns alles gezeigt hat, möchte er unbedingt unsere Ankunft an Thoralf und Elena melden. Ich versuche vergeblich, ihn davon abzubringen die armen Menschen um kurz vor 6 Uhr in der Frühe aus dem Bett zu klingeln.

Eigentlich wollten wir…

… am Freitag ausschlafen. Vielleicht am Abend lossegeln oder am Samstag in der Frühe – das war der Plan. Umgeworfen wurde er zum einen von „Seerolf“, einem freundlichen, etwas wuseligen älteren Segler vom Nachbarboot in Hel (der Spitzname ist von Leander), der mehrfach betonte, es gebe nur ein Wetterfenster am Freitag, für Samstag und Sonntag sei wieder Starkwind vorhergesagt und zum anderen davon, dass sich am Freitag nach dem Frühstück herausstellte, dass Peter die Strecke nach Baltijsk nicht im Dunkeln segeln wollte.

Ausflugsschiff, dessen Bug in der Hafeneinfahrt von Kolobrzeg vollständig in einer Welle verschwindet

Szenenwechsel

Ein sanfter Wind schiebt uns die pommersche Küste entlang in Richtung Nord-Osten. Kaum sind wir unterwegs, bringen die Funkstationen Witowo- und Lyngby-Radio Starkwindwarnungen. – ??? – Über uns strahlt ein blauer Himmel und der Wind nimmt gegen Mittag eher ab als zu. Eine sanfte Welle von hinten, bei der wir sogar unter Deck lesen können, ohne dass uns schlecht wird.

Mein erster Tag …

…oder : Das Auf und Ab der Stunden Huuuuuuuuuuuuuuuuuungeeeer – war der einzige klar formulierte Gedanke, den ich zu fassen heute morgen in Swinemünde um 1:30 Uhr noch in der Lage war. Wir waren von Greifswald aus seit ca. 16:00 Uhr auf der doch sehr schaukeligen Ostsee, bei ca. 5-6 Windstärken, unterwegs. Ich war hundemüde. Trotz mehrer Ruhepausen für mich, die ich meist damit verbracht hatte auf der Leebank zu liegen und versucht habe nicht daran zu denken, ob ich wohl gleich seekrank werde oder nicht.