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ein kleiner Felsen mit einem kleinen gemauerten Seezeichen darauf, direkt neben der Fahrrinne

Weißt du, warum der Wind immer von vorn kommt?

Ich weiß es nicht und wahrscheinlich stimmt es auch garnicht, aber es ist doch schon ein bisschen seltsam, dass wir den größten Teil dieses Sommers nördliche Winde hatten und der Wind an dem Tag, an dem wir die Heimreise antreten und den Bug nach Süden richten auf Süd dreht. Das bleibt weitgehend so, bis wir die Südspitze von Schweden erreicht haben. Ab jetzt wäre Südwind garnicht so schlecht – da, es ist nicht schwer zu erraten, dreht er auf westliche Richtungen. Der Wind kommt also immer von vorn. Peter sagt, das ist nur Wetter, aber ich kann nicht verhehlen, dass ich geneigt bin, das ein bisschen persönlich zu nehmen. Dieses „Wetter“ spielt sich einfach gerade ganz schön in den Vordergrund. Einen nicht unerheblichen Teil unserer Zeit verbringen wir damit, anhand der Vorhersagen Strategien zu entwickeln, wie wir am Besten nach Hause kommen. Da die Vorhersagen sich immer wieder ändern, müssen auch die Strategien immer wieder neu diskutiert werden. Das ist irgendwie auch ganz unterhaltsam, aber dann kommt der Moment, da werden die Leinen losgemacht und …

karge Felseninsel mit ein paar kleinen Bäumen im Gegenlicht

Inselgefühle

Nur wir und die Natur. So hatte ich mir das vorgestellt in der Inselwelt der nördlichen Schären. Finnland, ein Land der endlosen, menschenleeren Wälder und Felseninseln. Segeln fern der Zivilisation. Naja, darüber, dass die Zivilisation überall Fahrwege markiert und Tonnen an Untiefen aufgestellt hat und wir uns nicht unsern Weg durch das Gewirr von Felsbrocken, Inseln und Steinhaufen selber „erloten“ müssen, bin ich schon ganz froh. Natürlich ist auch nichts dagegen zu sagen, dass alle anderen Schiffe und Boote diese Fahrwege ebenfalls nutzen. Und dass die Menschen, die hier leben, sich ihre Ferienhäuser an die schönsten Plätze der vielen Inseln bauen, kann ich verstehen. Vielleicht hat ja wirklich jede finnische Familie wenigstens eine kleine Hütte irgendwo auf einem Felsen? Da kommt dann schon einiges zusammen. Insgesamt sind zwar eine ganze Menge Segelboote unterwegs, die scheinen aber ihre Nächte in Häfen oder an den vielen privaten Stegen zu verbringen. So haben wir die Ankerplätze, die wir uns danach aussuchen, ob sie gegen den aktuellen und den vorhergesagten Wind geschützt liegen, meistens für uns. Und das sind …