Am Donnerstag einen Arbeitstag in Sassnitz eingelegt, am Freitag weiter nach Bornholm. Schönes Wetter, ein bisschen zu wenig Wind und ein bisschen zu viel alte Welle vom Vortag, aber sonst eine gute Überfahrt. Später dann schöner Segelwind. In Hammerhavn, im Norden von Bornholm spült uns die Welle direkt in das Hafenbecken, das schon ziemlich voll ist. Ganz am Ende finden wir noch ein Plätzchen. Da, wo es für viele andere schon zu flach ist und wo sogar RITH mit ihrem langen Kiel bei Welle auf den Grund dötzt. Nachdem wir sie gedreht haben, geht‘s. Und so haben wir auch das, was ich den Shakespeare-Blick nenne, wenn wir in der Plicht sitzen – Hammershus*, die Burg auf dem Felsen nebenan, steht zwar nicht in Schottland, könnte sie aber. Und was finstere Geschichte betrifft, kann sie ebenfalls mit ihren schottischen Kolleginnen mithalten. Hier ist wieder ein Tag Pause wegen Starkwind angesagt. Nicht weiter schlimm, denn wir haben beide genug Arbeit dabei und Hammerhavn* steigt umgehend auf der Liste meiner liebsten Arbeitsplätze nach ganz oben.
*Falls jemand wissen möchte, warum hier alles mit „Hammer“ heißt: Der Felsen, der die Nordspitze von Bornholm bildet, heißt „Hammeren“ oder „Hammerknuden“ und entsprechend heißt alles rundherum: Hammerhavn (der Hafen), Hammershus (die Burg), Hammerfyr (der Leuchtturm). In der Nähe gab es große alte Granitsteinbrüche, in denen es viel zu hämmern gab. Und weil die Steine irgendwie in alle Welt transportiert werden sollten, gibt es diesen wunderbaren kleinen Hafen, den schönsten nicht nur auf Bornholm.