Autor: annette

Bis 0,5m Welle gibt es warmes Essen – Die Tour von Karlskrona bis Riga

Drei Tage und zwei Nächte ununterbrochen unterwegs – das ist der persönliche Rekord unseres bisherigen Seglerlebens. Spannend war zum einen die Frage: wie entwickelt sich das Wetter und zum anderen: wie kommen wir damit zurecht, immer nur in Häppchen von höchstens zweieinhalb Stunden zu schlafen, denn wenn eine schläft, muss einer steuern und umgekehrt. Eigenhändig steuern und nicht nur in der Plicht sitzen und aufpassen. Wir haben zwar inzwischen einen elektrischen Autopiloten, dessen Kompass kommt aber mit seinem Einsatz auf einem Stahlschiff nicht klar und so wurde aus dem Traum als «Wache-Habende» in der Plicht sitzen und lesen zu können und nur ab und zu mal rundherum zu schauen, ob noch alles in Ordnung ist, erstmal nichts.  Das Wetter war uns gewogen – manchmal ein bisschen zu sehr, sodass wir zwischen Gotland und Lettland stundenlang motoren mussten, weil überhaupt kein Wind war. Ein bisschen blöd, wenn man versucht möglichst viel Schlaf zu bekommen und es im Salon ziemlich laut ist, weil der Motor läuft. Mit Ohrstöpseln und der nötigen Müdigkeit geht aber auch das. Dafür …

In Lettland angekommen

Am Dienstag sind wir um 11 Uhr in Karlskrona gestartet und seitdem unterwegs gewesen. Ständig musste eine / einer an der Pinne sitzen, die / der andere hat versucht, in der Zeit, die sie oder er nicht am Steuer gebraucht wurde, soviel Schlaf zu kriegen, wie möglich. Was nicht immer einfach war, weil wir – neben schöner Segelei – auch mit schwachen Winden und Flauten zu kämpfen hatten und der gerade wieder hergestellte Motor einiges zu tun bekam. Nach drei Tagen und zwei Nächten haben wir Ventspils, einen Industriehafen an der lettischen Küste erreicht. Morgen wollen wir weiter in Richtung Riga.

Warten auf die Glühkerzen

Einen Vormittag von Pontius zu Pilatus telefoniert und herumgefahren, bis wir herausgefunden hatten, dass die Bezeichnung der Glühkerze so eine Art Geheimcode ist, unter dem die Kerze weder im Internet, noch im Katalog des Großhändlers zu finden ist. Was haben die Menschen vor dem Zeitalter der Handys gemacht? Wir konnten anrufen und mehrere, freundliche Menschen in Deutschland und Schweden mit unserm Problem beschäftigen. Jetzt haben wir ähnliche Kerzen bestellt, die hoffentlich, hoffentlich passen. Morgen früh sollen sie beim Händler sein, dann wissen wir mehr.  Inzwischen nutzen wir die Zeit, uns die Gegend anzuschauen, und freuen uns, dass wir dazu die alten Bootsfahrräder meiner Eltern haben, auf denen sich vor allem Peter immer ein bisschen fühlt, wie der Bär im Zirkus… 

Unterwegs

Nachdem wir die letzten Wochenenden mal wieder mit Bauen und Basteln verbracht haben und auch viele schöne neue Sachen – Kühlschrank, Solarpanels, Sonnendach, Wasserversorgung aus dem Tank (noch in Arbeit) – auf RITH entstanden sind und vieles bis zum nächsten Jahr warten muss, haben wir gestern in Greifswald die Leinen losgeworfen und uns gleich einen ordentlichen „Schluck aus der Segelpulle“ gegönnt. Geplant war, zum Eingewöhnen gemütlich nach Sassnitz zu segeln, am Dienstag weiter nach Bornholm und dann zu sehen, ob das Wetter einen großen Schlag quer über die Ostsee erlaubt. Das Wetter ist, wie immer, eigenwillig, hat seine eigenen Pläne und hat gestern erstmal beschlossen den Westwind – mit dem man gut nach Bornholm kommt – aus dem Programm zu nehmen und gegen Ostwind, mit dem man überhaupt nicht gut nach Bornholm kommt, auszutauschen. Also haben wir den Westwind genommen, der noch da war und sind gestern, statt der 34 Seemeilen nach Sassnitz fast 80 Seemeilen nach Roenne auf Bornholm gesegelt. Das war natürlich nicht bis zum Abendbrot erledigt. Aber, wir haben es erlebt, es …

Überall Wasser und kein einziges Segel

Der Thailändische Golf, der Tonle Sap, der Mekong, die künstlichen Wasserbecken in Angkor, Flüsse, Bäche, Wassergräben – Kambodscha scheint eher eine schwimmende Insel zu sein, als festes Land. Drei Wochen sind wir im Februar hier herumgereist, haben viel Wasser gesehen und viele Fahrzeuge, mit denen das Wasser befahren wird – aber – kein einziges Segel. In Kep, im Süden an der Grenze zu Vietnam, soll es einen kleinen Yachtclub geben. Aber was ist mit den  traditionellen Seglern, den Dschunken, von denen Moitessier schreibt?

Juhuu, es wird Sommer…

…und Rith ist wieder unterwegs. Nach turbulenten Wochen, die für Peter mit dem ganz normalen Wahnsinn seiner Opern-Baustelle ausgefüllt waren und für mich in der Aufführung des Gedenk-Stücks zum Kirchentag gipfelten, sind wir mit dem „Leinen los“ schlagartig auf Rith-Geschwindigkeit heruntergebremst. Für die nächsten Tage ist jeder Jogger, der sich ein bisschen anstrengt, schneller als wir.