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Hypnotische Landschaften

Über Kap Kolka liegt eine tiefe Ruhe. Roja fühlt sich an, wie ein etwas abgelegener Ort, Kolka, als liege es in einer anderen Dimension. Die Landschaft auf dem Weg hierher ist der Wald. Ein Nadelwald, dessen Boden mit Heidelbeersträuchern bedeckt ist. Durch diesen Wald führt die Straße, auf der der Bus fährt und an der ab und zu eine Haltestelle darauf hinweist, dass in der Nähe Menschen wohnen. Manchmal sind auch Häuser zwischen den Bäumen oder auf Lichtungen zu sehen, oft schöne, alte Holzhäuser. In Kolka steigen mit uns ein paar ältere Damen aus, die in verschiedene Richtungen davon streben und schnell verschwunden sind. Vor dem kleinen Supermarkt sitzt ein vielleicht sechsjähriger Junge mit einer Flasche Cola, der aussieht, als sei er sehr zufrieden mit seinem Kauf. Eine ältere Dame auf einem Fahrrad und ab und zu ein Auto, ansonsten sind wir alleine. Bis zum Kap verdichtet sich die Empfindung von Weite und tiefer Gelassenheit, als atme dieser Ort ganz langsam ein und aus.  Der Strand am Kap ist wild und leer. Bäume, die im …

Bis 0,5m Welle gibt es warmes Essen – Die Tour von Karlskrona bis Riga

Drei Tage und zwei Nächte ununterbrochen unterwegs – das ist der persönliche Rekord unseres bisherigen Seglerlebens. Spannend war zum einen die Frage: wie entwickelt sich das Wetter und zum anderen: wie kommen wir damit zurecht, immer nur in Häppchen von höchstens zweieinhalb Stunden zu schlafen, denn wenn eine schläft, muss einer steuern und umgekehrt. Eigenhändig steuern und nicht nur in der Plicht sitzen und aufpassen. Wir haben zwar inzwischen einen elektrischen Autopiloten, dessen Kompass kommt aber mit seinem Einsatz auf einem Stahlschiff nicht klar und so wurde aus dem Traum als «Wache-Habende» in der Plicht sitzen und lesen zu können und nur ab und zu mal rundherum zu schauen, ob noch alles in Ordnung ist, erstmal nichts.  Das Wetter war uns gewogen – manchmal ein bisschen zu sehr, sodass wir zwischen Gotland und Lettland stundenlang motoren mussten, weil überhaupt kein Wind war. Ein bisschen blöd, wenn man versucht möglichst viel Schlaf zu bekommen und es im Salon ziemlich laut ist, weil der Motor läuft. Mit Ohrstöpseln und der nötigen Müdigkeit geht aber auch das. Dafür …

In Lettland angekommen

Am Dienstag sind wir um 11 Uhr in Karlskrona gestartet und seitdem unterwegs gewesen. Ständig musste eine / einer an der Pinne sitzen, die / der andere hat versucht, in der Zeit, die sie oder er nicht am Steuer gebraucht wurde, soviel Schlaf zu kriegen, wie möglich. Was nicht immer einfach war, weil wir – neben schöner Segelei – auch mit schwachen Winden und Flauten zu kämpfen hatten und der gerade wieder hergestellte Motor einiges zu tun bekam. Nach drei Tagen und zwei Nächten haben wir Ventspils, einen Industriehafen an der lettischen Küste erreicht. Morgen wollen wir weiter in Richtung Riga.