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Unterwegs

Nachdem wir die letzten Wochenenden mal wieder mit Bauen und Basteln verbracht haben und auch viele schöne neue Sachen – Kühlschrank, Solarpanels, Sonnendach, Wasserversorgung aus dem Tank (noch in Arbeit) – auf RITH entstanden sind und vieles bis zum nächsten Jahr warten muss, haben wir gestern in Greifswald die Leinen losgeworfen und uns gleich einen ordentlichen „Schluck aus der Segelpulle“ gegönnt. Geplant war, zum Eingewöhnen gemütlich nach Sassnitz zu segeln, am Dienstag weiter nach Bornholm und dann zu sehen, ob das Wetter einen großen Schlag quer über die Ostsee erlaubt. Das Wetter ist, wie immer, eigenwillig, hat seine eigenen Pläne und hat gestern erstmal beschlossen den Westwind – mit dem man gut nach Bornholm kommt – aus dem Programm zu nehmen und gegen Ostwind, mit dem man überhaupt nicht gut nach Bornholm kommt, auszutauschen. Also haben wir den Westwind genommen, der noch da war und sind gestern, statt der 34 Seemeilen nach Sassnitz fast 80 Seemeilen nach Roenne auf Bornholm gesegelt. Das war natürlich nicht bis zum Abendbrot erledigt. Aber, wir haben es erlebt, es …

Überall Wasser und kein einziges Segel

Der Thailändische Golf, der Tonle Sap, der Mekong, die künstlichen Wasserbecken in Angkor, Flüsse, Bäche, Wassergräben – Kambodscha scheint eher eine schwimmende Insel zu sein, als festes Land. Drei Wochen sind wir im Februar hier herumgereist, haben viel Wasser gesehen und viele Fahrzeuge, mit denen das Wasser befahren wird – aber – kein einziges Segel. In Kep, im Süden an der Grenze zu Vietnam, soll es einen kleinen Yachtclub geben. Aber was ist mit den  traditionellen Seglern, den Dschunken, von denen Moitessier schreibt?

Juhuu, es wird Sommer…

…und Rith ist wieder unterwegs. Nach turbulenten Wochen, die für Peter mit dem ganz normalen Wahnsinn seiner Opern-Baustelle ausgefüllt waren und für mich in der Aufführung des Gedenk-Stücks zum Kirchentag gipfelten, sind wir mit dem „Leinen los“ schlagartig auf Rith-Geschwindigkeit heruntergebremst. Für die nächsten Tage ist jeder Jogger, der sich ein bisschen anstrengt, schneller als wir. 

zerrissener Keilriemen auf der Ablage der Pantry

Heute morgen dann das…

Seit gestern sind Peter und ich unterwegs, um Rith wieder nach Berlin zu bringen. Auf Wiedersehen, Museumshafen, auf Wiedersehen Bodden. „Ach wie so bald …wandelt sich Frühling in Winterzeit.“ Aber mit dem Abschied sind ja immer noch ein paar Segeltage über die Ostsee und das Oderhaff verbunden und  der Melancholie wird erstmal Einhalt geboten. 

Blick über eine Straßenkreuzung auf das flache, ausgedehnte Gebäude des Kaliningrader Zentralmarktes

Annettes Resumee

In drei Wochen rund 650 sm gesegelt. Bilder und Vorurteile im Kielwasser gelassen, die eigentlich der Generation der Kriegskinder, die meine Eltern waren, gehörten. Wie „der Russe“ ist und wie es „im Ostblock“ zugeht, das umgab mich meine ganze Kindheit hindurch so selbstverständlich, dass es eine Schicht in meinem Bewusstsein gebildet hat, die ich mit dem Verstand nicht mehr erreichte, als ich alt genug war, selber zu denken.

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Allgemein / Kaliningradtörn 2016 / Segeln
Leander mit Fernglas

Der Fang

Die ganze Rithmannschaft ist mit einem Schlag vom Jagdfieber gepackt. Die Anspannung zielt auf einen kleinen Punkt, der Backbord in der Nähe des Tonnenstrichs schwimmt. Bis eben dösten wir noch so vor uns hin. Die Greifswalder Oie kroch an Steuerbord vorbei und wir spinnerten uns lustige Vogel-Flashmob-Geschichten zusammen. Um uns herum keine Welle, kein Wind, kein Verkehr, nur eine laue Abendstimmung. Wir haben aber nach der bewegten Überfahrt noch keine Lust den Motor anzuwerfen, um die südliche Fahrrinne um den Ruden zu nehmen.

Blick vom Heck von Rith aus auf den Hafen Ustka

Südwind

Südwind! Seit wir vor zweieinhalb Wochen in Greifswald aufgebrochen sind, rede ich von Südwind. Südwind, der uns, wie im letzten Jahr, lässig die polnische Küste entlang segeln lässt. Südwind, der, weil er von Land kommt, keine große Welle entstehen lässt. So ein Südwind ist jetzt angesagt und es könnte alles so schön sein, wenn nicht die polnische Marine ausgerechnet diese Woche zu einer Übungswoche bestimmt und die beiden Militärgebiete, die direkt hinter Ustka beginnen und sich ca. 25 Seemeilen weit nach Westen erstrecken, für Fischerei und gewöhnliche Seefahrt geschlossen hätte.