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Motor Teil 2

Wir erinnern uns: Im Motor, oder richtiger im Brennraum, war Wasser, was das Starten doch deutlich behindert. Nachdem wir gestern nach wildem Rumfragen einen Jan genannt und gefunden hatten, sollte heute der Motor gerettet werden. 13 Uhr war verabredet. Bei schönstem Segelwind sitzen wir im Hafen und erledigen viele der kleinen Bauarbeiten die immer schon mal gemacht werden sollten, für die aber nie Zeit ist. Und eine Sicherung wurde beim Yachtausstatter besorgt. Die letzte die vorrätig war. Donnerstag gegen 11.00Uhr kommt Jan in seiner schwarzen Latzhosen und mit dem PKW-Anhänger-Materiallager in den Hafen und beginnt mal an dem einem Boot zu schrauben und mal an dem anderen. Zwischendurch lange Wanderungen zum Hänger und das Eine oder Andere zu holen. 13.00Uhr – ich will nicht drängeln, aber wir hoffen heute noch weiter zu kommen, denn in den nächsten Tagen wird das Wetter ungemütlich und kommt aus der falschen Richtung. Inzwischen ist es 14.00Uhr. Jan hat wieder einen Außenborder belebt und unterhält sich mit dem Eigner. Der Nächste kommt spricht Jan an und ab geht es zum …

Unterwegs

Nachdem wir die letzten Wochenenden mal wieder mit Bauen und Basteln verbracht haben und auch viele schöne neue Sachen – Kühlschrank, Solarpanels, Sonnendach, Wasserversorgung aus dem Tank (noch in Arbeit) – auf RITH entstanden sind und vieles bis zum nächsten Jahr warten muss, haben wir gestern in Greifswald die Leinen losgeworfen und uns gleich einen ordentlichen „Schluck aus der Segelpulle“ gegönnt. Geplant war, zum Eingewöhnen gemütlich nach Sassnitz zu segeln, am Dienstag weiter nach Bornholm und dann zu sehen, ob das Wetter einen großen Schlag quer über die Ostsee erlaubt. Das Wetter ist, wie immer, eigenwillig, hat seine eigenen Pläne und hat gestern erstmal beschlossen den Westwind – mit dem man gut nach Bornholm kommt – aus dem Programm zu nehmen und gegen Ostwind, mit dem man überhaupt nicht gut nach Bornholm kommt, auszutauschen. Also haben wir den Westwind genommen, der noch da war und sind gestern, statt der 34 Seemeilen nach Sassnitz fast 80 Seemeilen nach Roenne auf Bornholm gesegelt. Das war natürlich nicht bis zum Abendbrot erledigt. Aber, wir haben es erlebt, es …

Blick über eine Straßenkreuzung auf das flache, ausgedehnte Gebäude des Kaliningrader Zentralmarktes

Annettes Resumee

In drei Wochen rund 650 sm gesegelt. Bilder und Vorurteile im Kielwasser gelassen, die eigentlich der Generation der Kriegskinder, die meine Eltern waren, gehörten. Wie „der Russe“ ist und wie es „im Ostblock“ zugeht, das umgab mich meine ganze Kindheit hindurch so selbstverständlich, dass es eine Schicht in meinem Bewusstsein gebildet hat, die ich mit dem Verstand nicht mehr erreichte, als ich alt genug war, selber zu denken.

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Allgemein / Kaliningradtörn 2016 / Segeln
Leander mit Fernglas

Der Fang

Die ganze Rithmannschaft ist mit einem Schlag vom Jagdfieber gepackt. Die Anspannung zielt auf einen kleinen Punkt, der Backbord in der Nähe des Tonnenstrichs schwimmt. Bis eben dösten wir noch so vor uns hin. Die Greifswalder Oie kroch an Steuerbord vorbei und wir spinnerten uns lustige Vogel-Flashmob-Geschichten zusammen. Um uns herum keine Welle, kein Wind, kein Verkehr, nur eine laue Abendstimmung. Wir haben aber nach der bewegten Überfahrt noch keine Lust den Motor anzuwerfen, um die südliche Fahrrinne um den Ruden zu nehmen.

Blick vom Heck von Rith aus auf den Hafen Ustka

Südwind

Südwind! Seit wir vor zweieinhalb Wochen in Greifswald aufgebrochen sind, rede ich von Südwind. Südwind, der uns, wie im letzten Jahr, lässig die polnische Küste entlang segeln lässt. Südwind, der, weil er von Land kommt, keine große Welle entstehen lässt. So ein Südwind ist jetzt angesagt und es könnte alles so schön sein, wenn nicht die polnische Marine ausgerechnet diese Woche zu einer Übungswoche bestimmt und die beiden Militärgebiete, die direkt hinter Ustka beginnen und sich ca. 25 Seemeilen weit nach Westen erstrecken, für Fischerei und gewöhnliche Seefahrt geschlossen hätte.

Rith im Yachthafen in Danzig

Auch dies war sicher nicht der letzte Besuch in dieser schönen Stadt

Die Fahrt nach Danzig ist länger als angenommen, wird aber zu einem der schönsten Segeltage dieser Reise. Genuawind, es läuft. Als wir anlegen, kommt Annette gerade mit ihrer Familie den Kai entlang. Sie sind auf dem Weg ins Ferienhaus nach Masuren. Die Zeit reicht aber nur für einen kurzen Plausch, dann müssen sie weiter.

Königsgrad oder Kantberg ?*

In der „Fishboat-Marina“ im Kaliningrader Hafen werden wir von Valerie, einem sehr freundlichen Wachmann empfangen. Er weiß, dass wir kommen und er spricht ein bisschen Englisch, sodass wir uns verständigen können. Nachdem er uns alles gezeigt hat, möchte er unbedingt unsere Ankunft an Thoralf und Elena melden. Ich versuche vergeblich, ihn davon abzubringen die armen Menschen um kurz vor 6 Uhr in der Frühe aus dem Bett zu klingeln.